Stand-up-Paddler erfindet schwimmendes Toitoi | suedostschweiz.ch

2022-06-24 21:21:26 By : Mr. Jacek Yang

Seine Erfindung soll helfen, den Walensee im Sommer sauber zu halten: Michi Seliner hat ein Dixi-Klo seetauglich gemacht. Ein erster Test verlief vielversprechend.

Immer mehr Freizeitsportler und Erholungssuchende verbringen im Sommer Zeit an den Seen. Nicht überall konnte dem steigenden Ansturm mit genügend sanitarischen Einrichtungen Rechnung getragen werden. Oder ganz einfach: Vielerorts fehlen Toiletten.

«Unser Sport ist eigentlich umweltfreundlich, weil die Stand-up-Paddler ohne Motor auskommen», sagt Michi Seliner – beim Stand-up-Paddeln steht man auf einer Art Surfbrett und beschleunigt mit einem Paddel. Trotzdem teilt er mit vielen anderen Freizeitsportlern das Anliegen, etwas für die Umwelt zu tun. So entstand die Idee, während der Hauptsaison im Sommer WC-Häuschen auf den Seen zu platzieren. In Fritz Vogel und Raphael Ziegler von der Firma VZ-Kanalreinigung in Wangen fand er Partner, die ähnlich denken und bereit waren, ihren Beitrag zu leisten.

Vor Kurzem wurde im Gäsi der erste Testlauf vorgenommen. Eine mobile WC-Kabine, wie sie normalerweise bei Baustellen steht und die weder Strom- noch Abwasseranschluss braucht, wurde auf ein Familien-Paddelbrett montiert und eingewassert.

Als Tester zeigte Dani Perret, wie einfach man sein Stand-up-Paddelbrett am grossen Brett befestigen, das Häuschen aufsuchen und sein Geschäft in Ruhe erledigen kann. Je nach Ansturm wird die Kabine in angepassten Abständen zurückgeholt und gereinigt. «Die Umwelt ist uns allen wichtig. Da nehmen wir gerne eine gewisse Mehrarbeit auf uns», sagt Michi Seliner. Er entdeckte das Stand-up-Paddeling vor mehr als zwölf Jahren für sich und wurde zum ersten Instruktor in der Schweiz. 2008 musste er noch nach Frankreich reisen, um ein Stand-up-Paddelbrett zu kaufen, 2011 gründete er die Firma SUP-Swiss mit einer Mietstation beim Campingplatz im Gäsi.

«Die Regeln für den Sport für jedermann sind einfach, wir müssen uns ans Schifffahrtsgesetz halten» erklärt Michi Seliner. Mit einem Stand-up-Paddelbrett ruhig über das Wasser zu gleiten oder bei Wind auch mal etwas rassiger voranzukommen, vergleicht er mit Velofahren: «Im Prinzip für jedermann erlernbar.»